S. bringt sich selber die Schnüerlischrift (verbundene Schreibschrift) bei, einfach weil sie es möchte, die Schrift schön findet. Ein Muss ist es hier nicht mehr. So darf sie sich ganz nach Lust und Laune damit beschäftigen und kriegt schon schöne Resultate hin.
S. is teaching herself cursive writing, just because she likes it, she likes the form. It's not a must anymore over here. And so she can delve into it just as she likes it.
9 Kommentare:
(Foto! Foto!) ;))
Schnüerlischrift habe ich noch nie gehört, ist aber wirklich ein treffender Ausdruck. Da habe ich mit S. etwas gemeinsam, ich mag Schreibschrift auch sehr gerne und finde sie schön! Hier wird sie zwar in der Schule gelehrt, aber nach und nach geht sie verloren, weil die meisten Kinder tatsächlich in Druckschrift schreiben, was mich sehr erstaunt (ist eher ein neueres Phänomen, soweit ich es beobachten kann). Ich finde, mit der verbundenen Schreibschrift schreibt es sich doch viel flüssiger...
Ich erlaube meinen Kindern nur einige Wochen in Druckschrift zu schreiben, dann müssen sie Schreibschrift benutzen. Also, nach der Einführung der Buchstaben fange ich gleich mit der Schreibschrift an. (Nur bei Miriam mußte ich anders verfahren, weil sie große Probleme mit der Schreibschrift hatte. Sie hat erst in der dritten Klasse vestanden, wie man diese Schrift schreibt.) Ich habe in der Schule überhaupt nicht Druckschrift gelernt, unsere Fibeln waren alle in Schreibschrift. Hier lernen die Kinder meist in der 2. oder 3. Klasse Schreibschrift. Die ist jedoch so kompliziert, daß ich die (deutsche) lateinische Ausgangsschrift benutze. Es gibt jedoch einige Staaten auch in Amerika, die die Schreibschrift nicht mehr verlangen. Das finde ich sehr schade und dumm. Ich habe mal einen Artikel gesehen, daß Kinder, die keine Schreibschrift mehr lernen, nicht gut zusammenhängend denken können. Außerdem trägt die Schreibschrift dazu bei, kompliziertere Gehirnverknüpfungen bei der Entwicklung des Kindes zu bauen. Das Formenzeichnen soll eigentlich eine Hinführung zur Schreibschrift sein. Ich lasse meine Kinder auch alle aktiv die alte deutsche Sütterlinschrift lernen.
Sybille: ja, ich muss unbedingt ein Foto machen. Ich sollte den Fotoapparat immer bei mir haben.
Sybille und Eva: Das müsste man mal untersuchen, wieso die Schreibschrift aus der Mode kommt: ob es wegen dem vielen Gedruckten, Computer, SMS, etc. ist? Ich weiss nicht, Computer benutzt E. nur wenn er muss, Mobiltelefon haben wir keins, vielleicht liegt es am Gedruckten, aber das gab es früher ja auch schon. E. hat das Erlernen der Schreibschrift in der 3. Klasse, noch in der öffentlichen Schule, völlig aus dem Konzept gebracht. Er schrieb vorher schön und schon sehr sicher, mit dem Erlernen der Schreibschrift wurde er dann zum sehr unsicheren Schüler, der viele Fehler schrieb. Das zog sich über mehrere Jahre hin. Inzwischen hat sich das natürlich längst gelegt und er hat sich mit der Kalligrafie noch viele and Schriften angeeignet. Vielleicht ist es eher mal wieder ein Phänomen, dass man die Kinder einfach zu schnell vorwärtsziehen will und ihnen keine Zeit lässt eine Sache zu entdecken und in ihrem Tempo zu gehen.
Eva: ich finde es auch schön und gut und nützlich wenn man verschiedene Schriften übt oder zumindest lesen kann. Die Sütterlinschrift wird in der Schweiz eigentlich nicht verwendet, wurde es, denke ich, auch früher eigentlich nicht, trotzdem ist es angenehm sie lesen zu könnten, ab und zu stösst man auch deutsche Manuskripte, die sonst achtlos auf die Seite geschoben würden, weil man es nur mit grosser Mühe entziffern kann.
Meine Jungs schreiben eigentlich immer in Schreibschrift, aber meine Nichten schon. Ich habe sie mal gefragt weshalb, darauf hieß es der Lehrerin in der Schule sei es egal und sie selbst fänden die Druckschrift schöner.
Sandro hat das Schreiben direkt mit der Schreibschrift gelernt, John hingegen hat nach 2 Jahren in der Grundschule, wo er natürlich schon Schreibschrift gelernt hatte, ein ganzes Jahr lang gar nichts geschrieben außer vielleicht seinen Namen (dank Freier Schule war diese "Entgiftung" möglich), und hat sich danach die Schreibschrift wieder sozusagen von Null angeeignet, wobei sie ganz persönlich wurde (also nicht so wie aus der Schule gelernt, eigentlich schöner, finde ich - Anfangsbuchstaben mit mehr Schwung und so). Er erzählte auch, dass in der Oberschule die meisten in Druckschrift schrieben. Vielleicht halten sie es für schöner und leserlicher, wie meine Nichten?
Könnte gut sein, dass es damit zusammenhängt, dass man es als leserlicher und vielleicht schöner empfindet, wie das Gedruckte. Muss mal meine Jungs fragen.
Ja, ich glaube auch, daß die Sütterlinschrift nur deutsch ist, meine Eltern haben sie noch in der Schule gelernt. Hier in Amerika gibt es viele deutsche Briefe, die nur in dieser Schrift gechrieben sind. Ich habe auch ein paar amerikanisch-deutsche Fibeln, wo diese Schrift beigebracht wird! Wie E. ging es auch Miriam, Veronika hat sich hingegen die Schreibschrift vor er Druckschrift selbst beigebracht. Die Waldorfschulen hier bringen die Schreibschrift erst ab der 3. Klasse bei.
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